Aufgewärmt schmecken nicht nur viele Gerichte wie Gulasch oder Lasagne nochmal so gut – das trifft wohl auch auf Theaterstücke zu:
Am Samstag, dem 1. März, feierte das Stück „Jetzt hamma den Salat“ im Pfarrheim in St. Georgen/Klaus Premiere, manchen kam es aber vielleicht noch bekannt vor. Der Schwank stand nämlich bereits vor fünf Jahren am Programm, allerdings nur für ein Wochenende, da Corona dann den Vorhang schloss. Nun ist die Theatergruppe mit demselben Stück, aber zum Großteil neuen Schauspielern zurück und begeistern wie zuvor.
Im Mittelpunkt der Aufführung, aber sozusagen jeweils am anderen Ende der Nahrungskette, stehen der Viehbauer Oskar Weinzierl (wieder von Reinhard Asanger verkörpert), überzeugter Fleischesser, aber auch um das Wohl seiner Tiere bedacht, und sein Nachbar Biobauer Toni Benning (Johannes Fuchsluger), seit Kurzem Veganer und Kämpfer für eine bessere Welt. Bei diesen unterschiedlichen Lebensansichten wundert es nicht, dass es zwischen den beiden ständig zu Querelen kommt. Auch ihre Frauen Martina Weinzierl (Elisabeth Steinbichler) und Hedi Benning (Kerstin Enöckl) bleiben davon nicht verschont – selbst wenn sich Martina nichts sehnlicher als „a schens Gemüsesupperl“ wünschen würde und Hedi verzweifelt nach „Fleischlaberln, an Leberkas oda ana Stözn“ lechzt. In diesen ohnehin turbulenten Alltag bringt Überlebenskünstler und Fernsehstar Robert Dornecker (Michael Rigler), der im Wald von Oskar eine neue Folge drehen möchte, noch mehr Schwung. Alles komplizierter macht auch Personal Trainerin Vroni Prestl (Valentina Aigner): Eigentlich möchte sie nur eine Wurstbestellung aufgeben, doch durch ihre Hilfsbereitschaft landet sie in einer eindeutig zweideutigen Situation nach der anderen – zum Grauen von Hedi, aber zur Freude des Publikums. Zu dieser trägt auch Fleischhacker Dieter Augenthaler (Johannes Ritt) bei, der nie ohne Kabanossi in der Hand und einem frechen Spruch auf den Lippen anzutreffen ist. Zwischen Fleischlaberlessen, Fitnesstraining am Küchentisch und Madenliebhabern kam das Publikum kaum aus dem Lachen heraus. Dass so mancher der Theaterspieler nach den wochenlangen Proben keine Wurst mehr sehen kann, überrascht kaum. Beim Publikum gab’s diese Probleme nicht: Die dankenswerterweise von der Landjugend kredenzten Wurstsemmeln wurden während der Pausen mindestens so gern verzehrt wie Käsesemmeln und Schaumrollen.
Nach den erfolgreichen Aufführungen kann man nur hoffen, dass auch nächstes Jahr ein solcher Angriff auf die Lachmuskeln kredenzt wird ...