St. Georgen in der Klaus liegt im westlichen Alpenvorland von Niederösterreich, auf einer Anhöhe von 665 m.
Von hier hat man einen herrlichen Ausblick in die beeindruckende Bergwelt. Nach Süden baut sich ein imponierendes Gebirge auf. Im Halbkreis stehen da der beherrschende Ötscher, der Dürrenstein, der Almkogel bei Weyer, weiter im Westen das Sengsengebirge, der Große Priel im Toten Gebirge und – bei klarer Sicht - ganz im Westen der Traunstein.
St. Georgen in der Klaus ist eine der vier Katastralgemeinden von Waidhofen an der Ybbs.
Zirka 540 Leute leben in St. Georgen in der Klaus, das eine Fläche von 9 km² auf zwei Hügeln umfasst.
Die Pfarre St. Georgen in der Klaus ist schon weit über 800 Jahre alt, seit 1186 steht in St. Georgen ein Gotteshaus.
Nehmen Sie sich Zeit, durchstöbern Sie den „Inhalt" dieser Homepage und erfahren Sie viele historische Informationen über St. Georgen, aber auch Brandaktuelles aus dem Dorfleben von St. Georgen in der Klaus.
Entfernungen von St. Georgen in der Klaus:
Zur Landeshauptstadt:
Die Entfernung zwischen Sankt Georgen in der Klaus und der niederösterreichischen Landeshauptstadt Sankt Pölten beträgt ca. 95 km.
Zur Bundeshauptstadt:
Die Hauptstadt Wien ist ca. 155 km von Sankt Georgen in der Klaus entfernt.
Hier haben Sie die Möglichkeit sich Informationen über St. Georgen in der Klaus anzuhören.
Erfahren Sie über die Geschichte, den Alltag und die Sehenswürdigkeiten von St. Georgen in der Klaus. Genießen Sie auch die Jubelklänge der Trachtenmusikkapelle.
Besucht man den Ort St. Georgen in der Klaus, hat man die Möglichkeit sich diese Informationen während einer gemütlichen Rast im „Höhrsessel" anzuhören.
- Willkommen in St. Georgen in der Klaus
- Geschichte
- Sehenswürdigkeiten
- Alltag und Feste - Leben im Dorf
- Jubelklänge der Trachtenmusikkapelle
St. Georgen ist schon seit langem der häufigste Ortsname in Österreich. Außer unserem Ort heißen noch 26 andere Dörfer und Märkte St. Georgen. Deshalb haben alle St. Georgen einen Zusatz zu ihrem Namen. Daher muss unser vollständiger Willkommensgruß heißen:
Willkommen in St. Georgen in der Klaus!
Woher kommt denn dieser Name? St. Georgen, nun, das ist der Schutzpatron unserer kleinen, spätgotischen Kirche, der Hl. Georg. Der Beiname „in der Klaus" geht zumindest auf das Jahr 1158 zurück. Damals wurde in einer Urkunde festgehalten, dass das Stift Seitenstetten rechtmäßige Besitze „apud Clusam" hat. Das lateinische „apud Clusam" wird mit „in der Klaus" übersetzt. Die Leute aus der Gegend, die in unser St. Georgen gingen, sagen schon seit Jahrhunderten „mir gengan in di Klaus"! Klaus hat dabei nichts mit der klösterlichen Klause oder gar mit dem Hl. Nikolaus zu tun. Nein, „in der Klaus" erinnert daran, dass unten im Nellingbach in früheren Tagen zwei Stauwerke das Wasser des Baches aufstauten, um Holzstämme leichter zur Ybbs transportieren zu können.
Willkommen also in St. Georgen in der Klaus!
Genießen Sie die Aussicht! Nach Süden baut sich ein imponierendes Gebirge auf. Im Halbkreis stehen da der beherrschende Ötscher, der Dürrenstein, der Almkogel bei Weyer, weiter im Westen das Sengsengebirge, der Große Priel im Toten Gebirge und – bei klarer Sicht - ganz im Westen sogar der Traunstein.
Nach Norden hin sehen Sie das untere Ybbstal, die Donauauen und – schon jenseits der Donau – das Mühl- und Waldviertel mit dem Ostrong.
St. Georgen in der Klaus ist eine der vier Katastralgemeinden von Waidhofen an der Ybbs. Zirka 500 Leute leben hier in St. Georgen, das eine Fläche von 9 km² auf zwei Hügeln umfasst. Das Leben im Dorf ist von den hauptsächlich bäuerlichen Einwohnern geprägt. Das heißt harte Arbeit während der Woche im Wald, in der Viehzucht, in der Milchwirtschaft, auch im Nebenerwerb. Übrigens: 2000 Ziegen werden täglich in St. Georgen gemolken. Damit ist St. Georgen in der Klaus jenes österreichische Dorf, das die meisten Ziegen pro Einwohner hat.
Leben in St. Georgen in der Klaus heißt aber nicht nur Arbeit, sondern auch Feste feiern. Das gilt für kirchliche Feste (zum Beispiel um den 23. April zu Ehren des Hl. Georg, am „Georgi-Sundag") aber auch für Feste der Vereine wie Feuerwehr, Trachtenmusikkapelle, Dorferneuerung, Sportverein, Senioren und Katholische Jugend usw.
Diese jahrhundertealte Tradition und die Identität unseres kleinen Dorfes fußt darauf, dass bei uns das altbewährte Dreigespann Kirche-Schule-Wirt noch funktioniert. Überzeugen Sie sich bei einem Besuch im Wirtshaus mit seiner bekannt guten Küche. Oder schauen Sie an einem Schulmorgen zu, wenn aus allen Himmelsrichtungen die Schulkinder zum Unterricht eintreffen.
Werfen Sie auch einen Blick auf die Kirche und verweilen Sie ein paar stille Minuten in ihr. Seit mindestens 820 Jahren steht hier ein Gotteshaus. Ursprünglich im romanischen Stil errichtet, wurde es zwischen 1300 und 1500 nach Christus in eine gotische Kirche umgebaut. Seit 1230 hängt unsere älteste Glocke im Turm. Sie ist die zweitälteste Glocke in Niederösterreich.
Die Kirche, umgeben vom Friedhof mit schönen eisernen Kreuzen, zeigt aber auch den Weg in die Moderne. Für die Umgestaltung des Dorfplatzes, dessen prägender Teil der Kirchenaufgang ist, erhielt St. Georgen in der Klaus im Jahr 1997 zusammen mit Windhag den Europäischen Dorferneuerungspreis verliehen.
Nur ein paar Meter neben dem Hörsessel, in dem Sie gerade sitzen, steht die Kreuzkapelle, die 1997 eingeweiht wurde. In ihr sind moderne Architektur und moderne Glaskunst mit alten mystischen Formen wie der Pyramide und dem kreuzförmigen Grundriss vereint. Die Kapelle ist damit eine gelungene Brücke zwischen dem Gestern und dem Heute.
Wenn Sie sich die Gegend genauer anschauen wollen und Lust auf etwas Bewegung haben, nutzen Sie den gemütlichen, 2,3 km langen Rundwanderweg. Sie finden ihn, wenn Sie am Pfarrhof vorbei zur Faßbergstraße gehen.
Wann St. Georgen in der Klaus am schönsten ist? Schwer zu sagen! Vielleicht im Winter, wenn der Raureif Baum und Haus veredelt, oder an einem Sommerabend, wenn die ganze Gegend in eine berechtigte Ruhe gleitet oder im Herbst, wenn die Farben miteinander wetteifern. Vielleicht aber auch im Frühjahr, wenn überall die Most- und Birnenbäume blühen und am Horizont der schneeweiße Ötscher im Sonnenlicht glitzert.
Entdecken Sie Ihr eigenes St. Georgen in der Klaus – und kommen Sie wieder. Sie sind herzlich willkommen!
Willkommen in unserem St. Georgen und seiner Geschichte!
Wann wurde eigentlich St. Georgen in der Klaus gegründet? Nun, so einfach ist diese Frage gar nicht zu beantworten, weil es dazu keine direkten Aufzeichnungen gibt.
Aus der Wechselwirkung zwischen dokumentierter regionaler wirtschaftlicher Entwicklung und seelsorgerischen Notwendigkeiten vor über 900 Jahren können wir schließen, dass sich hier Bauern, Jäger und Sammler nieder gelassen hatten. Die großen Rodungen der Wälder im Ybbstal schritten voran. Das so gewonnene Land konnte kultiviert werden. Die Bevölkerung nahm sprunghaft zu. Das wiederum bedeutete vermehrte pastorale und seelsorgliche Anforderungen an die Pfarren. Unser St. Georgen gehörte um 1100 nach Christus zur Pfarre Aschbach, die selbst wieder zum Bistum Passau gehörte. Bischof Ulrich von Passau war aber mit den Seelsorge-Strukturen nicht ganz zufrieden, sodass er deren Verbesserung anordnete.
Nicht nur Passau, sondern auch das Bistum Freising besaß ausgedehnte Ländereien in der Gegend. Beide weiteten ihre Besitzungen natürlich aus. So um 1150 stießen die Interessen von Passau und Freising da, wo Sie jetzt sitzen, aufeinander. Beide Bistümer wollten ihre seelsorgliche Verantwortung ernst nehmen. Das kostete damals – und kostet heute – Geld. Viel Geld. Zur Finanzierung wurde eine Art Kirchensteuer, der Zehent, das war der zehnte Teil aller Erträge, eingehoben. Aber wem gehörte der Zehent? Passau oder Freising? Es kam zum Streit zwischen dem Passauer Eigenkloster Seitenstetten und dem Hochstift Freising, wem die Zehentrechte „apud clusam", also „in der Klaus", zustünden. Zum Glück waren die beiden betroffenen Bischöfe Brüder. Bischof Konrad von Passau und sein Bruder, Bischof Otto von Freising trafen sich 1158 in Aschbach und entschieden, dass der Zehent aus dem Gebiet „apud clusam" Passau und damit Seitenstetten zustand. Wenig später wurde hier die erste Kapelle errichtet, wie aus einem „beneficium apud clusam" aus dem Jahr 1185 hervorgeht. Sogar Papst Urban III bestätigte 1186 dem Stift Seitenstetten alle Schenkungen und Zehentrechte und erwähnte namentlich „capellas ad clusam", womit die kleine Seelsorgekirche in der Klaus gemeint war, die dem Hl. Georg geweiht wurde. 1186 ist damit zwar nicht das Gründungsjahr von St. Georgen in der Klaus, aber es ist die erste gesicherte Erwähnung.
Etwa 100 Jahre später scheint erstmals der Name „Georgenberg" in der lateinischen Form „in monte Sancti Georii" in einem Besitz- und Abgabenverzeichnis des Stiftes Seitenstetten auf. 1305 wird es als „sanctum Georium" bezeichnet. Nochmals 50 Jahre später, nämlich 1358, erfolgt die erste urkundliche Nennung der Pfarre St. Georgen als „sand Joergen pharr, in der ober Chlaus".
Wovon lebten die Bauern von St. Georgen um das Jahr 1300? Wir wissen das, weil die Bauern für ihre Produkte Abgaben ähnlich unserer heutigen Mehrwertsteuer zu leisten hatten und diese Abgaben in so genannten Urbaren niedergeschrieben wurden. Es waren Weizen, Hafer, Roggen, Schweine, Gänse und Schafe, Eier und Käse. Die Abgaben schwankten je nach Ernte. So scheint es um 1300 eine Missernte bei Weizen gegeben zu haben, weil nur ein Bauer Weizen abzuliefern hatte.
In der Folgezeit muss St. Georgen in der Klaus schon relativ viele Einwohner gehabt haben, existierten doch mit der St. Georgs-Zeche und der Lieb-Frauen-Zeche sogar zwei bäuerliche Burschenschaften. 1607 wurden dann die beiden Burschenschaften zusammengelegt. Sie sind aber noch im 19. Jahrhundert bezeugt.
Von den vier Glocken der Pfarrkirche wurde die älteste um 1230 gegossen. Die zweitälteste stammt aus dem Jahr 1633 und wäre fast im 2. Weltkrieg zu Waffen umgeschmolzen worden. Glücklicherweise blieb sie im Glockensammellager in Hamburg unversehrt und kehrte nach 1945 wieder an ihren Platz im Turm von St. Georgen zurück.
1529 war ein Entscheidungsjahr, weil Wien zum ersten Mal von den Türken belagert wurde und überall im Mostviertel Gruppen von türkischen Soldaten für Angst und Schrecken sorgten. Türkische Marodeure plünderten auch die Kirche und steckten den Pfarrhof von St. Georgen in Brand. Die Spuren dieser Übergriffe sind überall im Mostviertel an historischen Plätzen, aber auch im Geschichten- und Sagengut unserer Gegend erhalten geblieben. Waidhofner Bürger, Schmiede und auch Bauern aus St. Georgen wehrten sich erfolgreich und schlugen die fremden Soldaten zurück.
1651 lebten schon 368 Menschen in St. Georgen.
Seit 1777 hat unsere Pfarre einen eigenen Pfarrer, der jeweils im Pfarrhof wohnte. Der Pfarrer musste seinerzeit für seinen Unterhalt selbst sorgen, deshalb war dem Pfarrhof eine Landwirtschaft angeschlossen. Sie wurde erst nach dem 2. Weltkrieg aufgelassen und das ehemalige Stallgebäude in das Pfarrheim umgebaut.
1774 wurde in Österreich die allgemeine Schulpflicht eingeführt. Das stieß in St. Georgen offenbar auf wenig Verständnis, da die Schüler aus den ca. 50 Häusern „im Winter ohnedies net zur Schul gehen konnten und im Sommer zur Feldarbeit herangezogen" und gebraucht wurden. Die Schulbehörde forderte aber schon 1784 den Bau einer Schule ein. Sie wurde aber erst 1815 fertig und war sehr klein.
1850 führten Verwaltungsreformen dazu, dass die Katastralgemeinde St. Georgen in der Klaus zur politischen Gemeinde Waidhofen-Land kam. 1853, also 40 Jahre später als die „kleine" Schule, wurde das neue Schulgebäude fertig in das täglich 114 Kinder zum Unterricht kamen. 1967/68 waren es sogar 146 Kinder.
Heute fast unvorstellbar ist, dass erst um 1950 elektrischer Strom in die Höfe eingeleitet wurde und die bäuerlichen Betriebe über richtige Straßen erreichbar gemacht wurden. Bis Ende der 1970-er Jahre gab es in St. Georgen nur ein einziges Telefon im Ort – das war die öffentliche Telefonzelle im Wirtshaus.
Seit 1977 gehört St. Georgen in der Klaus zur Großgemeinde Waidhofen an der Ybbs und ist somit ein Ortsteil dieser Stadt. Seit 1991 gibt es auch einen Kindergarten in St. Georgen.
Heute leben ca, 500 Leute hier in St. Georgen, das eine Fläche von 9 km² auf zwei Hügeln umfasst. Die bisher übliche bäuerliche Viel-Kinder-Familie gehört aber langsam der Vergangenheit an. Am deutlichsten sieht man das daran, dass der Schulbus heute nur mehr ca. 20 Schüler zur Schule bringt, in die noch vor 40 Jahren fast 150 Kinder gingen. Allerdings war es nicht nur der Geburtenrückgang, sondern auch die deutliche Verkleinerung des Schulsprengels und die Auslagerung der ehemaligen 5. bis 8. Klasse Volksschule an die Hauptschulen, wodurch die Schülerzahlen nachhaltig zurückgingen.
Das kulturelle und gesellschaftliche Leben im Dorf ist hauptsächlich von den Vereinen getragen. In ihnen werden Traditionen gewahrt, aber auch neue Ideen verwirklicht. Neben der Trachtenmusikkapelle, der Feuerwehr, dem Sportverein, den Senioren und der Katholischen Jugend setzt auch der Dorferneuerungsverein unübersehbar Akzente.
Wir danken und freuen uns, dass Sie sich für die Geschichte von St. Georgen interessierten und wünschen Ihnen weiterhin alles Gute.
Wir möchten Ihnen ein paar Sehenswürdigkeiten von St. Georgen in der Klaus vorstellen.
Da ist vor allem unsere Kirche.
Die Kirche in ihrer heutigen Form geht auf einen spätromanischen Bau mit gerader Apsis und flacher Decke zurück. Der Kircheneingang lag damals an der Westseite. Im 15. Jahrhundert musste der Eingang an seinen heutigen Platz an der Südseite verlegt werden, um Platz für die Fundamente des geplanten Turmes zu schaffen.
Spätestens bei diesem Umbau wurde die Kirche um ein Joch und eine neue Apsis verlängert, die spätromanische Flachdecke abgerissen und durch ein Kreuzrippengewölbe ersetzt. Die Sakristei baute man an die Südseite an.
1728 wurden die Kirchenstühle gründlich restauriert.
1807 schuf der bürgerliche Uhrmachermeister Georg Marasek aus Steyr die Kirchturmuhr
1840 wurde in Wien die Orgel gebaut, die allerdings erst 20 Jahre später in St. Georgen aufgestellt wurde, weil sie bis dahin in der Waidhofner Kapuzinerkirche verwendet wurde.
1886 wurde ein neugotischer Altar errichtet, der zirka 80 Jahre später durch einen aus 12 Steinen und einer Steinplatte gebildeten Volksaltar ersetzt wurde.
Die Bilder und Figuren an den Wänden des Altarraumes sind so angeordnet, dass sie einen Themen-Halbkreis um den Volksaltar bilden. Die Themenfolge beginnt mit: Geburt bzw. Geborgensein im Bild der Maria vom guten Rat an der linken Kirchenwand, gefolgt von der Statuette des heiligen Georg mit dem Drachen als Symbol des Kampfes für das Gute, dann folgt die Pietá, die an den tiefen Sinn von Ertragen von Leid gemahnt und zum Schluss werden Tod und Auferstehung durch das zentrale Kreuz von J. Sieberer aus dem Jahr 1971 und die Osterkerze mit dem Taufstein thematisiert.
Der Kreuzweg wurde im Jahr 1750 geschaffen. Seine 14 Stations-Bilder sind bis auf eines (die 11. Station) erhalten geblieben. Die Stations-Bilder sind einheitlich in einem naiven, barocken Stil gemalt und geben hervorragend die Vorstellungswelt und den Geschmack der damaligen Zeit wieder.
Bemerkenswert sind auch die alten Glocken.
Eine Besichtigung des neuen Glockenstuhls und der alten Glocken aus den Jahren 1230 bzw. 1633 ist nach vorheriger Vereinbarung mit dem Pfarrer möglich.
Die ältere der beiden Glocken wurde um 1230 gegossen. Sie ist die zweitälteste Glocke in Niederösterreich und ist bis auf den heutigen Tag in Verwendung. Sie wiegt stolze 130 kg und trägt eine lateinische Inschrift und eine Abkürzung AGLA, die von den meisten Experten als die Anfangsbuchstaben der hebräischen Worte „Du bist mächtig in Ewigkeit, o Herr" gedeutet wird. Auf jeden Fall sind die Buchstaben AGLA höchst ungewöhnlich und daher bemerkenswert.
Die Glocke aus dem Jahr 1633 ziert ein Relief Mariens mit dem Kind und das Wappen des Stiftes Seitenstetten. Sie ist die letzte Schöpfung des Glockengießers Hans Lang aus Steyr, der sich mit der Inschrift „aus dem feuer pin ich geflossen, Hans Lang zu Steier hat mich gossen" auf seiner Glocke verewigt hat.
Zu den Sehenswürdigkeiten von St. Georgen gehört auch der Pfarrhof.
Der barocke Pfarrhof wurde 1772 – 1796 errichtet. Er ist nach wie vor das Wohnhaus des jeweiligen Pfarrers.
Weithin sichtbar ist auch die Kreuzkapelle.
Sie wurde 1997 eingeweiht und dient liturgischen Zwecken genauso wie der Andacht von zufällig vorbeikommenden Wanderern. Die Pyramide als eine der ältesten mystischen Ausdrucksformen wurde bewusst als Bauform gewählt. Die strenge Form der Pyramide wird durch eine Tür und drei Fenster von Markus Ertl, die in Kreuzform Licht in den Innenraum fließen lassen, gemildert. Der Themenzyklus beginnt mit „Erwachen" im grünen Fenster, „Reife" im roten Fenster, „Ernte" in der blaugrauen Tür und schließt mit „Ruhe" im blauen Fenster.
Die besondere Zahl Vier wird in der Kreuzkapelle viermal künstlerisch unterstrichen: durch die vier angesprochenen klassischen Elemente Erde, Feuer, Luft und Wasser, durch die vier Jahreszeiten, die vier Evangelisten und wie schon zuvor erwähnt die vier Licht spendenden Fenster. Das Licht ist hier natürlich wieder Symbol für das Leben und für Gott.
Sehenswert ist auch die Aussicht,
die Sie von hier aus haben. Wenn Sie nach Süden schauen, dann liegen bei Schönwetter im Halbkreis der Ötscher, der Dürrenstein beim Hochkar, der Almkogel bei Weyer vor Ihnen. Weiter im Westen sehen Sie das Sengsengebirge, das Tote Gebirge mit dem Großen Priel und – bei ganz klarem Wetter - sogar den Traunstein bei Gmunden.
Nach Norden schauen Sie auf das untere Ybbstal, die Ebenen zur Donau hin und – schon jenseits der Donau – auf das Mühl- und das Waldviertel mit dem Ostrong.
Das war nun eine kleine Führung durch die Sehenswürdigkeiten von St. Georgen in der Klaus. Ein herzliches Dankeschön für Ihr Zuhören und Ihr Verweilen.
Hier in St. Georgen in der Klaus leben mehr als 500 Menschen.
Das Leben im Dorf ist von den hauptsächlich bäuerlichen Einwohnern geprägt. Das heißt harte Arbeit im bäuerlichen Betrieb, Wind und Wetter ausgesetzt. Einnahmequellen sind der Wald, die Viehzucht, die Milchwirtschaft. Aber auch kleinere Spezialgebiete wie Schnapsbrennen, Fischzucht, Produktion von Schuljoghurt etc. tragen zu manchem Einkommen bei. Die Zahl der Vollerwerbsbauern ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen, der Nebenerwerb ist fast schon zur Norm geworden.
Ein interessantes Detail am Rande: täglich werden in St. Georgen 2000 Ziegen gemolken. Damit ist St. Georgen in der Klaus das Dorf mit den meisten Ziegen pro Einwohner in Österreich.
Das gesellschaftliche Leben im Dorf wird sehr stark von den hiesigen Vereinen getragen. Wenn Sie St.Georgen in der Klaus besuchen, kann es leicht sein, dass Sie ein paar Minuten ihr Auto abstellen müssen, weil gerade die Trachtenmusikkapelle ihre Marschformation für das nächste musikalische Wettspiel übt. Übungsgelände ist dann die Dorfstraße. Wenn Sie der Trachtenmusikkapelle zusehen, fällt Ihnen sicher auf, dass so viele junge und ganz junge Musikanten mit Begeisterung mitspielen. Und viele der 53 Mitglieder der Musik sind stolz darauf, dass einige ihrer Kollegen im Radio-Symphonie-Orchester, beim Linzer Bruckner Orchester und ähnlichen Spitzenorchestern Karriere gemacht haben. Das Niveau unserer Bläser und der anderen Musikanten und Musikantinnen ist nämlich – trotz ihres jugendlichen Alters, erstaunlich hoch. Der Musikverein selbst wurde schon vor 1842 gegründet.
Apropos üben – auch die Freiwillige Feuerwehr können Sie beim Üben treffen: ihre Teilnahme an vielen Feuerwehr-Wettkämpfen wurde schon oft mit schönen Platzierungen belohnt. Fortbildung wird groß geschrieben, sodass die Feuerwehr wirklich in der Lage ist, nicht nur bei Bränden, Unfällen und sonstigen Katastrophen wirkungsvoll zu helfen, sondern auch vorbeugend mit Rat und Tat für das Dorf und seine 500 Einwohner da zu sein. Auch bei der Feuerwehr sind auffallend viele junge Burschen und Mädchen mit Ernst dabei.
Viel jünger als Musik und Feuerwehr ist der Dorferneuerungsverein. Er geht auf eine Initiative im Jahr 1988 zurück, die zur Inbetriebnahme einer Hackschnitzelheizung für das Dorfzentrum führte. Die gelungene Umgestaltung des Ortszentrums, die Fassadengestaltung vieler Höfe, die Renovierung öffentlicher Bauten oder Bauteile sind Erfolge dieses Dorferneuerungsvereines. Was aber vielleicht der wichtigste Erfolg dieses Vereines ist: er hat es geschafft, ein allgemeines Bewusstsein für die Verantwortung jedes Einzelnen für eine schöne Präsentation von Hof und Dorf zu schaffen.
Die Jungen und die jung Gebliebenen treffen sich im Rahmen des Sportvereines zum Tennismatch, zum Eisstockschießen, zum Reiten, zum Wandern.
Erste Erfahrungen, wie eine Gruppe zu führen ist, können Jugendliche bei der Katholischen Jugend sammeln, in der Burschen und Mädchen auf der Basis religiöser Werte ihre Heimat kennenlernen und ihre schulische Bildung in der Gemeinschaft der Katholischen Jugend ergänzen können.
Im dritten Lebensabschnitt unserer Dorfbewohner trifft man/frau sich regelmäßig jeden Monat im Gasthaus beim Seniorennachmittag.
Leben in St. Georgen in der Klaus heißt aber nicht nur Arbeit, sondern auch Feste feiern oder an Veranstaltungen teilnehmen, die Einkehr und Erholung vom Alltag ermöglichen. Jeder der Vereine hat sein eigenes Fest oder seinen Ball. Kirchweih (nämlich der legendäre „Georgi-Sundag" um den 23. April herum) oder die drei Wallfahrten nach Maria Neustift, St. Leonhard am Walde und auf den Sonntagberg, sowie der „Altentag" für die Pensionisten sind der Bitte um gedeihliches Fortkommen und der inneren Einkehr gewidmet.
Das war schon immer so. In kirchlichen Aufzeichnungen ist zum Beispiel festgehalten, dass im Jahre 1771 ganze 18 Prozessionen in St. Georgen bzw. mit St. Georgnern stattfanden.
Auch so manche Hochzeit, Taufe und der Besuch eines kirchlichen oder öffentlichen Würdenträgers kann zum Fest für den ganzen Ort geraten.
Zwei Mal im Jahr findet ein Fest der St. Georgner außerhalb ihres Dorfes statt: Wenn die Trachtenmusikkapelle an zwei Sommer-Sonntagen im Waidhofner Konviktgarten aufspielt und dort von flotter Marschmusik über Walzer bis Musicalmelodien alles bietet, was das Herz begehrt. Dass dazu regionale Kost und guter Trunk geboten wird, ist selbstverständlich.
Auch dort - im Konviktgarten - sind Sie, liebe Zuhörerin, lieber Zuhörer, herzlich willkommen!
Herzlichen Dank allen die diese tollen Fotos zur Verfügung gestellt haben!