Pater Leo Heimberger feierte seinen 70er und nahm als Pfarrer Abschied von St. Georgen in der Klaus.
Es war ein kalter, stürmischer Sonntag, auch in St. Georgen in der Klaus. Der Wind peitschte den Regen in die Gesichter, als wolle er heimliche Tränen unsichtbar machen. Was war los an diesem 16. März 2014? Dem Wetter zum Trotz waren an diesem Sonntag in St. Georgen alle auf dem Weg zur Kirche auf dem Berg: Alte und Junge, zu Fuß und im Pkw - der 500-Seelen-Ortsteil von Waidhofen/Ybbs war „bewegt", und das in vielerlei Hinsicht.
Galt es doch, in einer feierlichen Messe den 70sten Geburtstag von Pfarrer Pater Leo Heimberger zu feiern und ihn gleichzeitig nach 28 erfüllten und arbeitsreichen Jahren in St. Georgen in den Ruhestand zu begleiten.
Die Sonntags-Messe wurde zum Anlass genommen, Abschied zu nehmen von Pater Leo, ihm zu danken, sein Wirken und Schaffen noch einmal Revue passieren zu lassen und ihm für seine zukünftigen Jahre alles Gute zu wünschen.
Es ist fürwahr gewaltig, was Pater Leo als „Bauherr" in seiner Ära als Pfarrer in St. Georgen mit Hilfe der Dorfgemeinschaft, des Stifts Seitenstetten und der Stadt Waidhofen geplant und durchgeführt hat. Angefangen von der kompletten Kirchenrenovierung, der Restaurierung des Pfarrhofs und des Pfarrsaals über die Erweiterung und Gestaltung des Friedhofs mit Friedhofkapelle bis hin zum Bau der Kreuzkapelle, die vielen Ruhe- und Gebetsuchenden aus nah und fern eine Kraftquelle geworden ist.
So konnte es nur das Tüpfelchen auf dem „i" sein, dass auch noch der letzte Wunsch erfüllt wurde: Die Beleuchtung des Friedhofs. Bürgermeister Mag. W. Mair nahm in seiner wertschätzenden Rede darauf Bezug und freute sich sichtbar mit Pater Leo, dass diese Überraschung gelungen war.
Abt Petrus, der mit Pater Leo die Messe zelebrierte, wird nun für die nächsten Monate als Pfarrer die Agenda in St. Georgen übernehmen. Er hat bereits von seinem Vorgänger die „Schlüsselgewalt" übertragen bekommen.
In seiner Predigt bezog sich Abt Petrus auf den Inhalt der Lesung (1. Mose 12, 1-4; 5.), wo es heißt „Geh aus deinem Vaterland,....in ein Land, das ich dir zeigen will...) und versprach, dass auch künftig interessante Aufgaben auf Pater Leo warten würden, er in die Klosterbruderschaft zurückkehren werde, aber zukünftig gesundheitsschonender agieren solle.
Mit Herzlichkeit und Wärme, Dank und Verbundenheit trugen alle Gemeinschaften (PGR, KFB, KJ, JS, Kirchenchor, Männerquartett) und Vereine (FF, TMK, Reitverein) durch musikalische Beiträge und/oder Geschenke zum Gelingen dieser feierlichen Messe bei. Es waren Texte und Geschenke, deren Symbolkraft und Nutzbarkeit Pater Leo an St. Georgen erinnern werden.
Mit dem rituellen Segen und dem Auftrag „Gehet hin in Frieden" endete diese beeindruckende und familiäre kirchliche Feier.
Der Himmel wurde heller, ein paar Sonnenstrahlen drückten sich durch die Wolken, als Pater Leo noch einmal seinen Dank – jetzt bei einem kleinen Umtrunk im Gasthof „Mostviertelblick" - aussprach und anschließend mit allen „guten Geistern" zu Mittag speiste. – Da lag es nahe, an das Bibelwort zu denken „Wenn zwei in meinem Namen beisammen sind, bin ich mitten unter ihnen.", das auch in Pater Leos Predigten immer wieder zentrales Thema gewesen war: ER ist bei uns, ER verlässt uns nicht – auch wenn wir es nicht immer gleich bemerken....JAHVE heißt - wie es Pater Leo so tröstlich in die Mostviertler Mundart übersetzt hat: „I bin ja eh da!"
Pater Leo, ein Pfarrer, der Standards setzte, ein Seelsorger im wahrsten Sinn des Wortes, ein Prediger, dessen Predigten man verstand und die einen im Herzen berührten, ein Mensch auch mit kleinen Fehlern, der sich dafür aber auch glaubhaft entschuldigen konnte!
Einer, der dabei war, brachte es auf den Punkt: Pater Leo wird uns fehlen, aber er ist ja nicht aus der Welt!